Hallo,
gemeinsam durften wir von der 7. – 10. Klasse gehen. Meistens hatten wir viel Spaß, die Lehrer meistens weniger. Kameraden wurden mit Handschellen an die Schulbank gekettet, der erste Alkohol wurde auf der Schulfahrt getrunken. Stefano war der erste in unserer Klasse der den Führschein hatte, dem entsprechend war er meist auch die erste Gelegenheit die große Welt der Diskotheken und Clubs (Connexion, Jardin, Normal,…) in Mannheim, Heidelberg, Frankfurt zu entdecken. Anfangs mit dem Peugeot von seinem Vater. War zwar nicht chic, aber wir waren die Kings of the road. Mit Asti Spumante aus Vaters Casino heimlich mitgenommen. Nach der Heimkehr gab es dann öfters noch ein Baguette „La flute“. Ritual halt.
Später dann mit seinem Rennhobel Golf GTI. Immer am Limit und mächtig imponierend unterwegs. Vielleicht auch auf der Suche nach Anerkennung. Meine hatte er.
Wir waren zusammen in Spanien mit dem Boot und in Österreich zum Skifahren (Obergurgl). War saukalt und Nachtleben war keins.
Geile Zeit halt.
Es gibt 2 Stellen, an denen ich immer an Stefano denken muss: Eine in Ludwigshafen, Carl-Bosch-Strasse/Brunckstrasse. Stefano hat dort auf spektakuläre Art und Weise seinen GTI zerlegt. Für mich ist der dort aufgestellte Blitzer eine Art Denkmal, an dem Stefano einen Anteil hat.
Die zweite Stelle ist die B37, kurz nach dem Wertstoffhof Friedelsheim Richtung DÜW. In der Kurve sind wir beide nur knapp dem Tod entronnen.
Vor uns krachte ein entgegenkommender Ford seitlich in einen Golf, schlitterte dabei an uns knapp vorbei, nur der Außenspiegel wurde abgerissen, nur um hinter uns frontal in ein Taxi zu krachen. Bei dem Unfall kamen 5 Personen ums Leben. Das hat mich sehr geprägt. Wir hatten jemanden, in dem Augenblick auf uns aufgepasst hatte…
Wenn ich mir das Klassenbild der 10.Klasse anschaue gibt es nun zwei, die viel zu früh von uns gehen mussten. Beide nebeneinander, mit verschränkten Armen und neben mir…
Ciao, Stefano